Der Lehrer

Es ist nicht viel, was ich über die Lehrer in Oberschlesien um die Mitte des 19. Jahrhundert weiß. Mein Ur-Urgroßvater, Michael Opolka war von 1819 bis 1853 Lehrer und Organist in Rosen, Kreis Kreuzburg O/S.

Ich weiß nicht, ob alle Lehrer in Lehrerseminaren ausgebildet wurden. Friedrich II soll, um den Mangel an Lehrern in Schlesien zu beheben, ausgediente Feldwebel eingesetzt haben.

Mir bekannte Seminare:

  • Das Königl. evangel. Schullehrerseminar, gestiftet 1768, von 1812 ab im Franzisk. Kloster in der Neustadt in Breslau (1)
  • Lehrerseminar in Oppeln, errichtet 1802. Hierzu heißt es: "Das Seminar machte zeitweilig polnische Sprachkenntnisse zur Aufnahmebedingung, jedoch wurde das Polnische 1814 bereits wieder gestrichen und Deutsch zur ausschließlichen Unterrichtssprache erklärt.“ (2)

Die Klassengröße lag wohl bei 60 Schülern, wie aus einer Notiz hervorgeht ( VIII Schulen, 1. in Rosen, Lehrer der Organist ...Opolka, Schüler 62...) (1)

Die Besoldung erfolgt durch Deputate und Acker (: VIII Schulen, 1. in Rosen, Lehrer der Organist besoldet durch Fix., Deput. u. Acker...) (1)

Im Preusischen Staatsarchiv fand ich ein Beispiel von 1839 für die Besoldung eines Schullehrers. Repartition: über die jährliche Emolumente...sind zu reparlieren...u.a. Holz, Korn..., dazu concurrieren... sämtliche Mühlenbesitzer haben zu gleichen Teilen aufzubringen... (3)

Erläuterungen:

  • Repartition, heißt eine Teilung unter viele Personen, die einen gemeinschaftlichen Nutzen von einer Sache haben
  • Emolumente, Begriff für regelmäßig ausbezahlte, in ihrer Höhe aber schwankende Nebeneinküfte
  • Deputate, hier vermutlich regelmäßige Bezahlung durch Naturalien gemeint